Ein rührender Abschied und zwei Ehrungen – aber leider auch eine Menge Ärger mit dem Rathaus
Mitgliederversammlung 2017: Das Thema Mietspiegel droht in Kaiserslautern zu einer unendlichen Geschichte zu werden. Zumindest rührt sich im Rathaus nichts, ärgerte sich Jürgen Hammel, Vorsitzender des Haus & Grund Ortsvereins. Jetzt soll eine beschlossene Resolution Bewegung in die Sache bringen..
Zwei Ehrungen und ein Abschied (v.l.): Matthias Ahlheim übt seit 20 Jahren das Amt als 2. Vorsitzender ehrenamtlich aus, Monika Röder-Rißmann verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand und Jürgen Hammel ist nunmehr seit bereits 30 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender. Dafür gab es bei der Mitgliederversammlung Präsente und Blumen. - Foto: Haus & Grund Kaiserslautern
Das Gemeindezentrum Alte Eintracht in Kaiserslautern war rappelvoll. Dass insgesamt rund 160 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung von Haus & Grund Kaiserslautern kamen, erstaunte und erfreute den 1. Vorsitzenden des Ortsvereins, Rechtsanwalt Jürgen Hammel. Er eröffnete die Versammlung mit seinem Bericht. Beinahe schon traditionell ging es dabei zunächst um die Mitgliederentwicklung. Ihre Zahl ist leicht gestiegen.
Der Höhepunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr war sicherlich der Landesverbandstag, der im Juni in der Veranstaltungshalle der Gartenschau Kaiserslautern stattgefunden hatte. Hammel zog ein insgesamt positives Fazit für die in seinen Augen gelungene Veranstaltung. Und auch die Resonanz bei den lokalen Sponsoren war sehr gut.
Die Finanzierung des Mietspiegels steht
Weniger positiv verläuft die Erstellung des dringend benötigten aktuellen Mietspiegels für Kaiserslautern. Obwohl der Haus & Grund Ortsverein mit Hilfe einer Fundraising-Aktion die Finanzierung sichergestellt hat, rührt sich im Rathaus der Stadt trotz mehrfacher Anfragen und Kontaktversuche seither nichts.
Anlässlich dieser Ausgangslage bat der 1. Vorsitzende die versammelten Mitglieder, eine Resolution zu beschließen, deren Wortlaut jedem Mitglied beim Eintreffen ausgehändigt worden war. Hammel las wichtige Passagen vor und erläuterte, dass kein Rechtsanspruch auf einen neuen Mietspiegel bestehe. Daher könne man nur versuchen, politischen Druck auszuüben.
Die Städte Ludwigshafen und Mainz hätten auch kein Geld, erstellten aber dennoch einen Mietspiegel. Vermutlich sei die Stadtverwaltung Kaiserslautern besorgt, aufgrund eines neuen Mietspiegels mehr Geld für Sozialhilfeempfänger zahlen zu müssen, so Hammel. Das Jobcenter habe jedoch einen eigenen Mietspiegel. Daher blieben nur die Wohngeldempfänger, für die die Stadt zuständig ist. Die Resolution wurde einstimmig angenommen.
Die Kassenprüfer hatten bei der sachlichen und rechnerischen Überprüfung der Vereinsfinanzen nichts zu beanstanden. Die Entlastung des Vorstands wurde einstimmig erteilt.
Verabschiedung von Monika Röder-Rißmann
Es folgte die Verabschiedung von Monika Röder-Rißmann. Diese war seit dem Jahr 1980 bei Haus & Grund Kaiserslautern beschäftigt. Als ihre Vorgängerin, Erna Wachter, im Jahr 1985 fast 80-jährig in den Ruhestand ging, sagte Monika Röder-Rißmann, sie werde es ihr garantiert nicht gleichtun und ging dann auch im Jahr 2000 mit 60 Jahren in Rente.
Als ihre Nachfolgerin jedoch im Jahr 2008 überraschend kündigte, kehrte sie zu Haus & Grund zurück. Der Vorsitzende dankte ihr für diese Rettungsaktion und für „die Leidensfähigkeit, es 22 Jahre mit mir als Vorsitzenden auszuhalten“. Hammel überreichte der somit zum zweiten Mal scheidenden Mitarbeiterin einen prachtvollen Blumenstrauß und ein Geschenk.
Es folgte die Ehrung von Matthias Ahlheim, der seit 20 Jahren das Amt als 2. Vorsitzender ehrenamtlich ausübt. Ihm wurden ein Weinpräsent und ein Geschenkgutschein überreicht. Im Gegenzug ehrte Ahlheim den 1. Vorsitzenden Jürgen Hammel, der sein Amt seit nunmehr 30 Jahren ehrenamtlich ausübt, und überreichte ihm seinerseits ebenfalls ein Weinpräsent und einen Geschenkgutschein.
Abschließend hielt Sebastian Tilly, Fachanwalt für das Miet- und Wohnungseigentumsrecht, einen Vortrag mit dem Titel „Drum prüfe, wer sich ewig bindet – Update 2017“ über die Fallstricke beim Abschluss eines Mietvertrags, wie man diese erkennt und vermeidet. Die versammelten Mitglieder folgten den Ausführungen mit sehr großem Interesse.
Kontrovers waren die Reaktionen unter anderem zu den Punkten „weiche Fristen“ bei Schönheitsreparaturen und beim so genannten „Summierungseffekt“. Von Tillys Angebot am Ende seines Vortrags, Fragen zu beantworten, wurde rege Gebrauch gemacht.
Hier klicken und die Präsentation „Drum prüfe, wer sich ewig bindet – Update 2017“ herunterladen!